First-Pass-Effekt

Alles was wir essen und trinken gelangt, in verdauter Form, vom Magen-Darm-Trakt über die Pfortader zur Leber, die die resorbierten (aufgenommenen) Stoffe filtert, also chemisch verändert und weiter über das Blut in den Körper transportiert (Metabolisierung - Verstoffwechselung).

Diese chemischen Reaktionen der Leberzellen verändern auch viele Arzneistoffe. Für die Wirkung eines Arzneistoffs aus einem Medikament, das geschluckt wird, ist es entscheidend, ob es den Weg aus dem Darm über die Leber in den Blutkreislauf bis zu seinem Wirkort unbeschadet übersteht oder nicht. Verliert ein Medikament durch Umwandlung weitgehend seine Wirkstoffe während der ersten Leberpassage, nennt man das einen First-Pass Effekt.

Vergleicht man den übriggebliebenen Wirkstoffanteil mit einer intravenös verabreichten Dosis, so bestimmt man damit die sog. relative Bioverfügbarkeit.

Manche Hormone werden bei oraler Gabe vollständig (Testosteron) oder weitestgehend (Estradiol) in der Leber abgebaut und unwirksam. Damit haben sie also keine, oder nur eine geringe Bioverfügbarkeit (siehe auch Applikationsformen von Hormonen).